Platinen Ätzen selbst gemacht
Das hier vorgestellte Verfahren zum Platinen Ätzen wird häufig die "Direkt-Toner Methode" genannt. Und dem Namen gleich, wird das Layout der Schaltung von einem glatten Papier, wie einem C. oder R. Katalog, per Bügeleisen auf die Kupferseite der Platine geracht.
Aber langsam Schritt für Schritt:
Zuerst wird das Layout mit Eagle oder einem anderen Schaltplan-Editor erstellt. Für die ersten Versuche empfiehlt es sich nur bedrahtete Bauelemente zu verwenden. Später sind aber auch Layouts für SMD Schaltungen machbar.
Ist das Layout fertig wird es auf eine Katalog-Seite gedruckt. Wichtig ist, dass das mit einem Laser-Drucker geschieht. (Es haben sich spezielle Druckermodelle als besonders geeignet oder ungeeignet dafür erwiesen: Bsp. Brother - ungeeignet, HP - gut geeignet, FarbLaser - meist ungeeignet) Der Druck des Layouts ist dabei
nicht gespiegelt. Bei Eagle werden dafür alle Layer außer dem Bottom Layer ausgeblendet und im Druck-Menü "Schwarz" angeklickt. Diese Einstellung bewirkt, dass der Toner auch wirklich satt aufgetragen wird, wo er hin soll.
Ist der Druck in Ordnung wird die Platine zurecht geschnitten. Es empfiehlt sich das Zurechtschneiden vor dem Ätzen zu machen um unnötige Kupferflächen, die weggeäzt werden müssten zu vermeiden. Dadurch braucht sich die Säure nicht so schnell auf.
Nachdem die Platine und der Druck aufeinander abgestimmt wurden kann mit dem Aufbügeln begonnen werden. Die bedruckte Seite der Katalogseite wird auf die Kupferseite der Platine gelegt und ausgerichtet. Zwischen Katalogseite und Bügeleisen empfiehlt es sich ein Backpapier zu legen, dadurch gleitet die Bügelfläche besser und sie bleibt sauber.
Mit gleichmäßigem Druck nun zwei bis drei Minuten bügeln. Dadurch erhitzt sich der Toner und fixiert sich auf der Kupferfläche. Damit ein gleichmäßig gutes Ergebnis erzielt wird, sollte die Kupferfläche mit Atzeton von Fettrückständen befreit werden.
Nach dem Aufbügeln und abkühlen, kann die Katalogseite mit warmen Spüli-Wasser abgerieben, gezogen, gefieselt werden. Dabei ist darauf zu achten, dass alle Papierrückstände zwischen den späteren Leiterbahnen weg sind. Einige verwenden auch eine alte Zahnbürste für den Feinschliff.
Sind einige Leiterbahnen nicht ordentlich übertragen worden, kann man diese Strecken mit einem feinen Edding nachziehen.
Zum eigentlichen Ätzen:
Die Platine kann nun in warmes (ca. 50°C) Natriumpersulfat gegeben werden. Ich koche dazu immer einen Liter Wasser auf, schütte ihn in eine alte Teig-Schüssel und stelle das Glas mit der Säure hinein. Wird das vor dem Bügeln gemacht, ist die Säure bis zum Ätzvorgang auf Temperatur.
Liegt die Platine in der Säure bilden sich kleine Bläschen an den frei liegenden Kupferflächen. Werden sie nicht weggeschüttelt kann dort die Säure nicht richtig arbeiten. Also am besten mit einer Plastikpinzette oder Plastiklöffel die Platine immer in Bewegung halten.
Nach dem Ätzen sind die Leiterbahnen und der Toner übrig. Der Toner kann wiederum mit Atzeton entfernt werden.
Das fertige Resultat kann am besten im Gegenlicht auf Kurzschlüsse überprüft werden. Sind keine vorhanden kann gebohrt, bestückt und gelötet werden.
Herzlichen Glückwunsch zur eigenen Platine...